Nominell ist das die Bürgernitiative für Fauna und Flora Dachsenhausen, oder je nach Schwerpunkt die Bürgeriniative für Flora und Fauna Dachsenhausen.
Personell sind wir eine bunte Mischung aller gesellschaftlichen Schichten und vieler Ausrichtungen, bei uns stehen die Handwerker neben den Medizinern, der Rentner neben dem Kaufmann, die Vegetarierin neben dem Jäger, der Künstler , die Ergotherapeutin, neben der Erzieherin und dem Polizeibeamten.
Was uns alle eint - und nur darauf kommt es an-, ist die Überzeugung das unser Dachsenhäuser Wald mit all seiner Biodiversität zu bedeutsam ist um ihn in ein Industriegebiet zu transformieren und Schäden an Natur- und Tierwelt in Kauf zu nehmen denn etwas anderes stellen Windkraftanlagen im Wald nicht dar: Industrieanlagen.Unser Ziel ist es, dem entgegenzuwirken und unseren Wald zu schützen, damit er in seiner jetzigen, lebendigen Form und Vielfalt - und als elementarer Bestandteil unserer Heimat -weiter erhalten bleibt.
Auch wenn die Auswirkungen häufig „klein geredet“ werden: Der Einsatz von Windkraftanlagen hat Auswirkungen - direkte und indirekte - auf Vegetation und Tiere (Randeffekte aufgrund von Zerschneidung der zusammenhängenden Waldflächen, Meidung wegen Störung,Nahrungsmangel usw). Für bestimmte Arten stellen sie sogar eine tödliche Gefahr dar: Greifvögel werden bei Kollision durch Rotorblätter in Teile geschlagen und bei Fledermäusen zerreißen die Lungen aufgrund der Druckunterschiede in der Nähe der Rotorblätter = Barotrauma.
Darum haben sich bekannte Organisationen wie z. B. auch die Naturschutzinitiative und die Deutsche Wildtierstiftung klar gegen Windkraftanlagen im Wald positioniert und auch auf der Webseite des NABU wird auf das sogenannte „Helgoländer Papier“ verlinkt, in dem die aktuell empfohlenen Mindestabstände zwischen Windkraftanlagen und Vogel-Arten aufgelistet werden (Autor: Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten, kurz „LAG VSW“).
Alle der bei Dachsenhausen geplanten Windräder, würden nach unserem letztem Stand nicht nur mitten im Wald, sondern auch in weniger als 1 km Entfernung zum direkt angrenzenden FFH-Vogelschutzgebiet „5711-401 – Mittelrheintal“ errichtet!
In anderen Regionen Deutschlands hat die "Verspargelung" durch Windkraftanlagen auch in den Wäldern, bereits ein großes Ausmaß angenommen - mit den bekannten, vorgenannten „unerfreulichen Nebeneffekten“.
Unseren Dachsenhäuser Wald und seine Bewohner wollen wir vor so einem Schicksal bewahren. Dies sind wir nicht nur unserem Wald - als einem unserer letzten, noch funktionierenden Ökosysteme - schuldig, sondern auch unseren Kindern und Enkeln.
Das bedeutet: Keine Windkraftanlagen im Wald, egal ob „nur eine“ oder mehrere.
Diese Position ist fix - denn auch ein bisschen kaputt ist kaputt und ein hier bei uns verlorener Lebensraum ist für die Dachsenhäuser Fauna, Flora und Einwohner auch durch Ausgleichsflächen andernorts nicht zu ersetzen.
Auch im nahen Umland, im Mittelrheintal und auf den Höhenzūgen zwischen Rhein und Lahn finden sich immer mehr Menschen zusammen, die sich gegen Windkraftanlagen im Wald und die damit einhergehenden Schäden einsetzen.
Werden auch Sie Teil dieser immer stärker werdenden Gemeinschaft.
Wir freuen uns über jeden, der sich unterstützend einbringen möchte.
Ihre BiFF Dachsenhausen
Weiterführende Informationen
Naturschutzinitiative:
https://naturschutz-initiative.de/aktuell/neuigkeiten/wissenschaftler-fordern-keine-windenergie-im-wald-und-in-schutzgebieten/
https://naturschutz-initiative.de/wpni/wp-content/uploads/2024/02/naturschutzinitiative_keine_windenergie_im_wald_neu_2024.pdf
Deutsche Wildtierstiftung:
https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/windenergie-und-artenschutz
https://www.deutschewildtierstiftung.de/media/pages/naturschutz/windenergie-und-artenschutz/5f8ffc80fc-1707810976/windenergie-im-lebensraum-wald-2021.pdf
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/wind/170206-nabu-abstandsempfehlungen.pdf
„Windkraftwerke im Wald - Bewertung und Alternativen“ vom „UPI Institut" (Umwelt- und Prognose-Institut), März 2023, 3. erw. Auflage Januar 2024:
https://www.upi-institut.de/UPI88.pdf
Landesamt für Umwelt Brandenburg, „Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel und Fledermäuse“:
https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/aufgaben/natur/artenschutz/vogelschutzwarte/arbeitsschwerpunkt-entwicklung-und-umsetzung-von-schutzstrategien/auswirkungen-von-windenergieanlagen-auf-voegel-und-fledermaeuse/#
Gemeldete Todesfälle Vögel (Dunkelziffer unbekannt höher):
Deutschland: https://lfu.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Voegel-Uebersicht-de.xlsx
Europa: https://lfu.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Voegel-Uebersicht-Europa.xlsx
Gemeldete Todesfälle Fledermäuse (Dunkelziffer unbekannt höher):
Deutschland: https://lfu.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Fledermaeuse-Uebersicht-de.xlsx
Europa: https://lfu.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Fledermaeuse-Uebersicht-Europa.xlsx
Steckbrief zum Vogelschutzgebiet „5711-401 – Mittelrheintal“ mit Artenliste:
https://natura2000.rlp-umwelt.de/n2000-sb-bwp/steckbrief_gebiete.php?sbg_pk=VSG5711-401
Zur umweltfreundlichen Energiegewinnung gibt es andere, schonendere Möglichkeiten als Windkraftanlagen im Wald - einem Standort mit besonders hoher Biodiversität.
Leider hatte der Klimawandel mit seiner Trockenheit auch den Wald von Dachsenhausen ereilt. Die in Monokultur angelegten Fichtenbestände sind durch die Trockenheit der letzten Jahre anfällig und geschwächt gewesen, sodass auch bei uns der Borkenkäfer Einzug hielt. Aber aus dem Fluch der Abholzung wurde zuletzt ein Segen. Der Wald von Dachsenhausen renaturiert sich von selbst. Junge Buchen, Eichen und weitere einheimische Pflanzenarten haben sich wieder erholt. Ein natürlicher Lebensraum - ein Biohabitat - entsteht aus eigener Kraft. Unsere Pflanzen und Tiere wie u. a. Vögel, Insekten, Amphibien und Mikroorganismen bilden innerhalb unseres Waldes ein neues Ökosystem. Jetzt liegt es an uns, dieses dynamische und hochkomplexe Kreislaufsystem zu unterstützen und letztlich für nachfolgende Generationen zu schützen. Ein Ökosystem besteht immer aus Produzenten - Pflanzen wie Moos, Gras, Sträuchern, Bäumen etc. -, die mit Hilfe von Sonnenlicht Sauerstoff produzieren. Darüber hinaus dienen sie als Nahrungsquelle für Konsumenten. Dies sind vor allem Tiere und wir Menschen. Pilze und Bakterien recyceln abgestorbenes Material. Ein Kreislauf des Gebens und Nebens entsteht.
Der Wald ist neben dem Gefüge des Ökosystems auch ein guter Dienstleister. Er schützt unser Klima durch die CO2-Bindung, bietet Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, bildet einen Hochwasser- und Lawinenschutz, ist essentiell für Wasserfilterung, Grundwasserspeicherung, Luftfilterung und Kühlung, dient als Nahrungslieferant und Rohstofflieferant und Erholungsgebiet.
Der Dachsenhäuser Wald ist ein Paradies, ein echter Schatz der Natur, im Verborgenen. Unser Wald erholt sich und bietet entlang der Fisch- und Amphibienteiche bedrohten und teils seltenen Amphibien-Arten ein perfektes zuhause, sodass wir hier seit einiger Zeit neue „Nachbarn“ begrüßen dürfen:
Neben weiteren besonders geschützten Amphibien, wie z. B. Erdkröte, Molchen und Feuersalamander, ist hier der nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Grasfrosch mit einer außergewöhnlich starken Population vertreten und - als kleine Sensation - hat sich die nach FFH Richtlinie (Anhang IV) europaweit streng geschützte Geburtshelferkröte mit stetig wachsender Individuenzahl angesiedelt.
Die sanften Rufe dieser extrem seltenen, nur ca. 6 cm großen Krötenart, verwandeln nachts den Dachsenhäuser Wald in einen verzauberten Ort.
Beide Amphibienarten sind wegen ihrer speziellen Lebensraumansprüche weitläufig bereits vollständig verschwunden. Sie stehen als Sinnbild für ein gesundes Biotop und genau das gilt es zu erhalten.
Weitere, inzwischen teils seltene Arten, denen Aufmerksame bei einem Spaziergang im Dachsenhäuser Wald begegnen können, sind unter anderem auch Vögel. Nicht umsonst grenzt das FFH Vogelschutzgebiet „5711-401 – Mittelrheintal“ direkt an unseren Wald an.
Besonders zu nennen sind hier der Schwarzstorch (Windkraftanlagen-relevante, störungsempfindliche Art) und Rotmilan (Windkraftanlagen-relevante, kollisionsgefährdete Art), aber auch weitere Greifvogelarten wie Uhu und Käuze, Kolkrabe, Schwarzspecht, Buntspecht, Grünspecht, der schillernde Eisvogel und zahlreiche Singvogel-Arten. Selbst die Wildkatze hat hier wieder Lebensraum gefunden und Reptilien wie Ringelnatter, Kreuzotter, Blindschleiche und Eidechsen. Unterschiedlichste Libellen-Arten und Schmetterlinge umtanzen Teiche und Bachläufe.
Auch die Vegetation hier ist so schützenswert, dass vor allem weite Strecken entlang dem Wasser als gesetzlich geschützte Biotope ausgewiesen sind. Sogar Quellen entspringen hier im Wald. Der Dachsenhäuser Wald gehört zum Naturpark Nassau, der darum auch in bestimmten Bereichen die Pflege der Lebensräume übernommen hat.
Aber was passiert nun durch die Errichtung der Windkraftanlagen in unserem gerade erst wieder jungen und gesunden Wald?
Wie wir bereits in einem vorherigen Artikel bekannt gegeben haben, sollen 5 bzw. 6 Windkfraftanlagen von 270 Meter Höhe unter anderem in der Nähe dieser Biotope, sowie unseres Wassers- und Trinkwasserschutzgebiets Zone III, errichtet werden. Welch eine Doppelmoral!!
Klimaschutz und Klimawandel ist in aller Munde. Doch das Projekt Windpark Dachsenhausen - initiiert von der Firma iterra-energie GmbH gemeinsam mit dem Ortsgemeinderat Dachsenhausen - wird den Klimaschutz in unserem heimischen Ökosystem empfindlich stören. Für jedes Windkraftwerk sollen 10.500 m2 Wald inklusive Zufahrtswege gerodet werden. Damit die Schwerlasttransporte bis an die Errichtungsstelle kommen, müssen Waldwege verbreitert und verdichtet werden.
Diese Projektvorbereitungen sind schon in vollem Gange, trotz der noch fehlenden Genehmigung der SGD Nord Koblenz. Jede Windkraftanlage inkl. Fundament wird ein Gewicht von 7.000 Tonnen mit sich bringen. Was passiert jetzt mit unserem Boden? Im Umkreis von ca. 2 km um jedes Windkraftwerk kann der Boden durch die Verdichtung und die Verwirbelungen der Rotoren austrocken (Quelle www.kla.TV ). Weitere Austrocknung und eine erhöhte Waldbrandgefahr sind allein schon durch die breiten, befestigten Zufahrtswege zu erwarten, da sich diese im Sommer durch Sonneneinstrahlung auf enorme Temperaturen aufheizen können.
Unseren Wasserspeicher und Filter wird es so nicht mehr geben. Unser Dienstleister der Wald muss weichen.
Sollen wir wirklich unseren Wald dafür opfern?
Die Bürgerinitiative Fauna & Flora Dachsenhausen setzt sich dafür ein, dass der Wald als zentrales Organ des regionalen Klimas bestehen bleibt und als Lebensraum für unsere noch wirklich außergewöhnliche und vielfältige Tierwelt weiter erhalten bleiben kann.
Irgendwie war er ja schon immer da ,unser Dachsenhäuser Wald. Von vielen genutzt, von vielen geliebt und leider von manchen nicht wahrgenommen.
Er hat viele Höhen und Tiefen durchlebt in seinem Leben, früher bedeckte er eine viel größere Fläche auf den Höhenzügen entlang des Rheines. Nachdem die ersten Siedler auf die Höhenzüge kamen, verlor er durch Rodungen, die für die Landwirtschaft getätigt wurden, im Laufe der Jahrhunderte seine ehemalige Größe und zog sich auf die Kuppen und die damals nicht zu bearbeitenden Hänge zurück. So entstand diese einzigartige Landschaft, die uns so sehr ans Herz gewachsen ist und die wir alle geliebte Heimat nennen.
Der Mensch nutzte seinen Wald sinnvoll, zur Gewinnung von Baumaterial, als Brennholz für die damals noch langen und kalten Winter auf den unwirtlichen Höhezügen des Mittelrheintals. Der Wald wurde deshalb im Haubergsverfahren genutzt. Dadurch das eine große Vielfalt an Laubgehölzen vertreten war, war eine Nutzung der Stockausschläge der Laubbäume die damals probate Form der Waldwirtschaft.
Von jungen Eichen z.B. wurde die Rinde wegen der Gerbsäure als Lohe geerntet und für die Gerbereien verwendet. Dies war oft die Arbeit der Tagelöhner, sie kamen in der Regel aus den ärmeren Familien in den Dörfern. Die übrig gebliebenen geschälten Äste und schwachen Stämme wurden dann in Meilern zu Holzkohle verarbeitet oder als Brennholz bzw. Material für die Fachungen der Häuser in Schanzen gebunden nach Hause geschafft. Im Dachsenhäuser Wald sind noch einige dieser Köhlerstellen zu finden. Eine befindet sich zum Beispiel am Rand der Wiese zwischen den Fischteichen und dem Biotop (das leider im Sommer immer, als Hundebadewanne missbraucht, regelmäßig kurz vor dem Umkippen steht)
Die Nutzung des Waldes im Haubergsverfahren, barg den Vorteil das sich auf den so genutzten Flächen, die sehr schnell wieder verbuschten und so dem Menschen eine immer wiederkehrende Einkommensquelle bescherten, zudem eine große Artenvielfalt entwickelte. In manchen Regionen wurde nach dem Ausräumen von den ärmeren Bauern auch das Vieh auf diese Flächen getrieben oder der Waldstaudenroggen eingesät dessen anderer Name auch Johanniroggen ist, da er am 24. Juni, an Johanni eingesät wurde. Ein typischer Bewohner der Haubergswälder war das Haselhuhn, das mittlerweile leider eine alarmierende Bestandschwäche aufweist.
Eine dem Haubergswald ähnliche Bewirtschaftungsform findet sich heute noch in den kommunalen Wäldern Frankreichs, wer einmal das Glück haben sollte, dort verweilen zu dürfen sollte sich die Zeit nehmen, um die Unterschiede herauszufinden und genießen zu können.
Noch etwas zeichnet unseren Wald aus, es sind die Haselhecken entlang der Zillmannswiese und in der Kuhheck. Es sind die Überreste von den Hecken, die uns Dachsenhäusern den Namen „Mannemächer“ eingebracht haben, sie dienten ursprünglich der Produktion der begehrten Dachsenhäuser Körbe. Leider sind die Hecken heute völlig ausgeschossen und von manch liebloser Hand geschädigt worden. Dienen aber immer noch der Vogelwelt, der Haselmaus (die keine Maus sondern ein Bilch ist) und dem Siebenschläfer als Heimstatt und Nahrungsquelle
Reich an Quellen und an feuchten Niederungen war unser Wald schon immer, der Name Wolfsbruch kam da nicht von ungefähr. Dort wurden wegen der Lage und des vorhandenen Wassers vor dem 2. Weltkrieg Fischteiche angelegt, von denen heute noch die Gruben zeugen und in denen und dem anschließenden Autal sich eine bunte Artenvielfalt tummelt. Jedes Jahr kann man in den Abendstunden die Wanderungen der Erdkröten und Grasfrösche bewundern, die dort seit Jahrhunderten ihre angestammten Laichplätze aufsuchen. Noch eine neben dem Grasfrosch streng geschützte Amphibienart hat sich dort ihren Lebensraum erobert, die Geburtshelferkröte. Das Besondere an ihr ist das sie nicht wie andere Amphibien ihre Eier im Wasser ablegt, sondern die Männchen übernehmen gegen Ende der Paarung die frisch abgelegten Eischnüre, befestigen sie an ihren Hinterbeinen und tragen sie mit sich, bis die Kaulquappen reif zum Schlüpfen sind. Ab dem Frühjahr kann man dem beeindruckenden Konzert der Geburtshelferkröten allabendlich lauschen.
Nachdem im Wiener Kongress das Rheinland zu Preußen kam, änderte sich die Bewirtschaftung und das Erscheinungsbild des Waldes. Die preußische Forstordnung nahm nahezu überall in Deutschland Einzug. Das neue Waldbild bestimmte der Altersklassenwald und mit ihm die Kiefer und die Fichte, die heute übrigens noch den Beinamen Preußenbaum trägt. Diese beiden Baumarten sind anspruchslos und relativ schnell wachsend, versprechen also eine schnelle Nutzung und Fällreife, sie gedeihen auf nahezu allen Böden. Dies war der Beginn der forstlichen Monokultur quer durch Deutschland.
Die Haubergswälder verschwanden im Laufe der Zeit immer mehr, das angestammte Laubholz wurde immer mehr verdrängt. Mit der preußischen Forstordnung kam auch der Kahlschlag und die Stubbenrodung, damit verbunden war dann auch die Erosion des lebenswichtigen Humus an den Hanglagen. Die Schaffung des Humus ist für den Wald eine wahre Herausforderung, je nach Art des Waldes und nach dessen Lage benötigt er bis zu hundert Jahren für die Bildung von 1cm Waldhumus.
Wussten Sie das 1 Hektar Waldboden 100 Tonnen CO² bindet? Quelle: waldwissen.net
Der zweite Weltkrieg hat unseren Wald nur in Form von einigen mehr oder weniger unscheinbaren Bombentrichtern gestriffen. Danach kam allerdings die französische Besatzung und die damit verbundenen Reparationsfällungen. Zerzaust sah unser Wald danach aus nur noch ein Schatten seiner selbst. Doch mit unserem unvergessenen Altförster Klaus Eulberg bekam er einen fachkundigen Menschen zur Seite gestellt, der das Herz am rechten Fleck hatte und den Widerstandsgeist besaß dem vorherrschenden Dogma Fichte, Fichte, Fichte die Stirn zu bieten. Der gegen die ausdrückliche Anweisung seiner Vorgesetzten verstieß und stattdessen Schulklassen motivierte den Boden zu verwunden damit die verbliebenden Laubbäume sich selbst verjüngen konnten. Seinem unermüdlichen Einsatz und seiner umsichtigen Beförsterung ist das Waldbild so wie wir es heute kennen zu verdanken. Klaus Eulberg war in meiner Heimat als Buchen-Eulberg bekannt und somit der Dachsenhäuser Wald, lange bevor ein forstpolitisches Umdenken stattfand, eine kleine Berühmtheit. Seinem Widerstand und seiner Gleichgültigkeit gegenüber jedwelcher Beförderungen ist es zu verdanken das unser Wald von den Borkenkäfern im Vergleich zu anderen Gemeinden nur schwach betroffen war, so schlimm auch die einzelnen Kalamitäten wirken mögen.
Stefan Bäcker führte die umsichtige und zukunftsorientierte Beförsterung weiter, bis er vom Posten des Revierförsters abberufen und Büroleiter in Lahnstein wurde.
Beide segelten das Schiff durch manchmal im wahrsten Sinne des Wortes stürmische Gewässer und manchmal schwere Zeiten. Doch schafften sie es das die Forstwirtschaft in Dachsenhausen regelmäßig schwarze Zahlen schrieb.
Noch etwas gibt bzw., gab es in unserem Wald. Eine der größten Dachsburgen in Deutschland. Leider wurde sie durch die unsachgemäße Rodung und Beräumung des Hanges, durch ein österreichisches Lohnunternehmen, an dem sie sich befindet, schwerst beschädigt. Wieder ein Eingriff des Menschen der die Natur schwer beeinträchtigt hat. Ich hoffe das die Dachse es im Laufe der Zeit schaffen sie wieder zur einstigen Größe aufzubauen.
Das Einwirken des Menschen auf den Wald hat viele Spuren hinterlassen, manche sind unscheinbar wie die Köhlerstellen, die sich nur durch die Veränderung des Bewuchses und die kleinen Plateaus erkennen lassen, manche stechen direkt ins Auge wie der Bahndamm, der unser allseits beliebter Spazierweg ist oder die Bombentrichter. Der Wald hat es bis jetzt geschafft alle Wunden, die wir ihm zugefügt haben, selbst zu heilen. Das zeigen auch letztendlich die Borkenkäferkalamitäten, die sich in relativ kurzer Zeit wieder begrünt haben und dabei sind, Pionierwald zu werden und die in einigen Jahren wieder einen vollwertigen Wald ergeben werden. Doch nun trachtet der Mensch aus Gewinnsucht danach dem Wald Wunden und Narben zu schlagen, die er nicht mehr selbst heilen kann.
Wir als Menschen sind nun gefragt unserem Wald helfend zur Seite zu stehen und dafür Sorge zu tragen, dass er den Schutz und die Hilfe erhält, die er benötigt, um sein Überleben zu sichern.
Wir alle müssen uns darüber im Klaren sein, das die Natur uns nicht braucht, aber dass wir die Natur bitter nötig haben. Ein „das geht mich nichts an“ gibt es da nicht.
Daher möchte ich Sie im Namen aller Mitglieder der BiFF bitten unser Ansinnen „Stoppt den Windkraftausbau in unserem Wald“ zu unterstützen. Der Wald ist kein Industriegebiet!
Manfred Breuer
Erinnern sie sich mal zurück in ihre Kindheit. Wieviel elektrische Geräte standen im Haushalt ihrer Eltern?
Nun schauen sie sich mal im Geiste in ihrem Haushalt um….
Mit Sicherheit viele „nützliche Helfer“ die unser schon sehr bequemes Leben noch bequemer machen und uns Kurzweil oder Zeit für mehr oder weniger sinnvolle Dinge verschaffen, denen aber eines gemeinsam ist, sie brauchen Strom. Ich bin wie viele andere auch mit ständigen Strom- und Wassersparen aufgewachsen. Dieses Sparen ist uns scheinbar abhandengekommen, wie die steigenden Verbrauchszahlen in unserem Land belegen. Man hat es verlernt mit Gütern behutsam umzugehen auch da gilt das „immer mehr“, ohne Rücksicht auf Konsequenzen und Verluste. Dafür bezahlen dürfen andere. Es werden die Generationen unserer Kinder, Enkel und Urenkel sein, die unsere Zeche der Maßlosigkeit in jeder Form bezahlen dürfen.
Ist es wirklich das, was wir ihnen hinterlassen wollen?
Ich möchte sie hier mit ein paar Eckdaten über die geplanten Großwindanlagen versorgen damit sie sich das Ausmaß des Windparks vorstellen können der ihnen, dem Wald und der Tierwelt da droht.
Geplant sind Anlagen mit einer Gesamthöhe von 270 m zum Vergleich der Kölner Dom ist 157m hoch und der Fernsehturm am Kühkopf ist 255m hoch, stellen sie sich bitte vor man würde ihnen 6 dieser Fernsehtürme in den Wald setzen wollen, sie würden die Verantwortlichen nach dem Puls fragen.
Das Fundament eines solchen Koloss hat einen Durchmesser von 20-30m und eine Tiefe von 4-5m bei einer notwendigen Tiefengründung werden noch einmal Betonpfeiler von einem vielfachen der Tiefe in den Boden getrieben. Das entspricht einer Grundfläche von rund 500 qm, mehr als die Durchschnittsbauparzelle heutzutage.
Es werden hierfür rund 1300 Kubikmeter Beton mit einem Gewicht von 3500 Tonnen benötigt, für diesen Beton braucht man im Schnitt 650 Tonnen Zement bei dessen Herstellung 383,5 Tonnen CO2 ausgestoßen werden.
Für eine Anlage dieser Größenordnung wird in der Regel mehr als 1Hektar vollwertiger Wald gerodet, von dem nur ein Teil wieder aufgeforstet werden kann, bei einem nur rund 30 Jahre altem Bestand dauert es dann wieder 30 Jahre, um die CO2 Wandlungsfähigkeit zu lediglich 50% wiederherzustellen die der Wald am Tag der Rodung hatte. Da der ursprüngliche Wald aber bis dahin 60 Jahre alt wäre und eine viel größere Wandlungsmenge hätte hinkt der Vergleich etwas.
Am Ende befinden sich dort primär 2300 Quadratmeter dauerhaft versiegelte Fläche für das Fundament und die Kranstellfläche die jeden natürlichen Nutzen, Wasserspeicher , Habitat etc. verloren hat, dazu kommen die noch hochverdichteten und dadurch dauerhaft versiegelten Zuwegungen.
Welche Fläche das bei 6 Anlagen insgesamt ausmacht kann sich jeder selber ausrechnen bzw. erahnen.
Einige weitere Zahlen. Man rechnet in Deutschland jährlich mit einer anfallenden Sondermüllmenge von 70 000 Tonnen GFK und CFK Rotorenschrott aus den bestehenden WEA , 70 000 Tonnen Sondermüll der quasi nicht sinnvoll recycelt werden kann und unsere nachfolgenden Generationen neben anderen Hinterlassenschaften vor immense Probleme stellen wird, also ihre Kinder, Enkel und Urenkel. Ist es das, was sie sich unter einer guten Zukunft für ihre Nachkommen vorstellen?
Das sind Zahlen über die man ebenfalls sprechen muss nicht nur über den vermeintlichen Kapitalertrag für die Gemeinde der zusammenbricht wenn die Phalanx gegen die VG Umlage zerfällt.
Jedes E-Auto und jede WEA enthält Per und polyflourierte Chemikalien kurz PFAS, eine Ewigkeitschemikalie die für Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen, Fruchtbarkeitsschädigungen und Krebs verantwortlich gemacht wird. PER kennt jeder von ihnen aus früheren Besuchen in den chemischen Reinigungen es war dieser typische Geruch dort.
Über die Laufzeit hinweg kann diese Chemikalie unter Umständen in einer nicht genau zu definierenden Menge durch Witterungseinflüsse abgegeben werden und gerät ins Grundwasser, welche Einflüsse es dann nehmen kann ,mag ich mir im Trinkwassergebiet und Lebensraum Dachsenhäuser Wald, zumindest was dann von ihm noch übrig ist nicht vorstellen wollen.
Ein weiteres Problem ist das SF6 Gas , Schwefelhexafluorid das als Isolator in den Schaltanlagen verfüllt ist, es ist der Klima Killer schlechthin mit einer 23500 fachen Wirkung von CO2. In einer durchschnittlichen WEA sind rund 3kg SF6 verfüllt, das auch bisweilen flüchtig sein kann, machen sie sich keine Sorgen mit einer Wirksamkeit von 740 Jahren und einer Verweildauer von 3000 Jahren haben die Generationen nach uns auf jeden Fall was davon. Im Übrigen entsprechen die 3 kg SF6 einer CO2 Menge von 70,5 Tonnen.
Rund 1200 kg Mineralöl sind in einer Standard WEA enthalten, was das bei einer Leckage oder einem Brand in einem Trinkwassergebiet bedeutet kann sich jeder anhand des Ölwechsels der US Armee bei den Fischweihern ausmalen. Quellen: Umweltbundesamt, Statista,Windland CH, MDR,,Eifelon
Werden auch Sie Teil unserer Bürgerinitiative und helfen Sie uns, die Dachsenhäuser Natur zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten.
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